06.08.2010

Tatort "Singvogel" Sa, 14.08.10 | 21:45 Uhr | HR Fernsehen










Ein brisanter Fall im Milieu der Gefängnismafia macht Stoever und Brockmöller zu schaffen: Als die Frau des inhaftierten Millionenräubers Harald Holland ermordet aufgefunden wird, führt die Spur in das Gefängnis, in dem Holland einsitzt. Bei der Vernehmung Hollands, dessen Beute nie gefunden wurde, beschuldigt er den "Knastkönig" Ronny des Mordes an seiner Frau. Holland hat panische Angst vor Ronny, fühlt sich von ihm bedroht. Er will verlegt werden.

Die Gefängnisleitung kann die Schilderung Hollands nicht nachvollziehen und lehnt Stoevers Forderung nach sofortiger Verlegung Hollands ab. Diese Verweigerung erweist sich als fatal. Unterdessen ist Ronny wieder auf freiem Fuß, und Gefängnisfürsorger Tiefenthal nimmt ihn gegenüber der Polizei in Schutz. Stoever und Brockmöller stoßen bei ihren Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens: bei den Behörden, bei Ronny, dessen Freundin Jeanette und anderen.

Schließlich sieht Stoever nur noch eine Möglichkeit, die Morde aufzuklären: Er schleust den jungen Kollegen Thorwald als "Torpedo" in das Gefängnis ein.


Regie: Michael Knof
Buch: Willi Voss
Kamera: Klaus Brix
Szenenbild: Hans Zillmann

02.03.2010

NDR - 10. März 21.45 - Großstadtrevier - "Crashkids"









Am 10 März wird im NDR die Großstadtrevierfolge "Crahskids" wiederholt.
Mit Maria Ketikidou, Peter Neusser, Nadja Goldhorn, Till Demtröder, Klaus Naeve u.a.
Regie: Dietrich Haugk
Drehbuch: Willi Voss, Dieter Hirschberg

27.02.2010

Lesen!










„Guten Büchern kann dieser Betrieb nichts anhaben“, schreibt Elke Heidenreich in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 20/21. Februar 2010.
In ihrem bemerkenswerten Artikel, der bezeichnenderweise auf Seite 2 des geschätzten Blattes und nicht im Feuilleton abgedruckt wurde, definiert sie „Betrieb“ so: „Jede Zeitung hat ihre Brotgelehrten, die schreiben in den Feuilletons die Kritiken. Schnell, wenn sie gerade über Oper, Theater, Konzert berichten müssen, mit etwas mehr Zeit, wenn es um ein neues Buch geht. Außer natürlich, es geht um ein sehr auffälliges Buch oder um das eines Lieblingsautors eines bestimmten Kritikers! … dann wollen alle die Ersten sein und schreiben alles ganz schnell. Das ist dann ein Virus, eine Art Hysterie, denn keiner denkt mehr richtig nach, und alle schreiben sie eigentlich dasselbe. Adjektive gleichen sich, alles ist exorbitant und so noch nicht gelesen.“
Kritik, so führt Frau Heidenreich weiter aus, sei gehalten zu erzählen, um was es in einem Buch geht. Dazu gehöre eine kritische Auseinandersetzung mit dem Text, seine Einordnung, Eingrenzung und schließlich ein Fazit. Nu so sei der Leser in der Lage, sich zu entscheiden, ob ihn das besprochene Werk überhaupt interessiert. Leider, beklagt sie, gehe es oft gar nicht um das Buch, sondern um persönliche Animositäten.
„Jeder Kritiker hat seine Masche. Jeder hat seine Lieblinge … und seine Feindbilder, die kein Bein auf den Boden kriegen“. Es lohne kaum noch, Kritiken zu lesen, verbale Schlachten zu verfolgen, Hymnen und Verrisse, Lob und Häme sich reinzuziehen. Man schreibe für- und gegeneinander, man zeigt sich, wer der Gescheiteste, der Schnellste, Arroganteste ist – auf den Leser, hat sie den Eindruck, komme es gar nicht mehr an.
Das sei zwar eine Verallgemeinerung, da es aufrichtige Kritiker gibt, die ihr Ego hinter dem des Autors zurückzuhalten verstehen, die meisten jedoch verachten den Leser bestimmter Bücher und schreiben nur für ihresgleichen. „Sehr viele neue Bücher werden hier (im Feuilleton) gar nicht besprochen, weil man vor allem jene besprechen will, die die anderen auch gerade besprechen“. Vergessen werde von dieser Kritik oft, was der große Kritiker Reinhard Baumgart formulierte:
„Ich jedenfalls meine, man muss seinen Gegenstand, bevor man ihn abfertigt, auch darstellen, was meist wesentlich schwieriger ist als das Formulieren von Urteilen. Also in den gravitätischen Worten des alten Goethe: Man soll erst einmal sagen und zeigen, was ein Autor sich `vorgenommen´ hat, dann überlegen, ob das èinsichtig´und `vernünftig´war und erst drittens dann entscheiden, ob er das Intendierte erreicht hat“.
Elke Heidenreichs Fazit: „Ein kranker Betrieb.“ Ihr Tipp: Lesen!
Dem schließe ich mich von Herzen an.

12.02.2010

11. 3. 2010: 1. Berliner Krimimarathon





























1. Berliner Krimimarathon

Das Syndikat lädt alle Freunde des gepflegten Vergehens, der bewussten Widrigkeit und des gedanklichen Abmurksens ungeliebter Zeitgenossen mit literarisch Verwerflichem zum 1. Berliner Krimimarathon ein.

Sieben Autoren präsentieren ihre aktuellen Kriminalromane oder ihre neusten mörderischen Geschichten.

Es lesen:

Bernd U. Schwenzfeier, Wolfgang Schüler,

Lothar Berg, Petra A. Bauer, Stephan Hähnel,

Anja Feldhorst, Veit Etzold


Dazu gibt es Musik von Martin Zwingmann!

Restaurant FREIRAUM
Buchholzer Straße 5
10437 Berlin


Abendkasse: 6,- Euro
Gästeliste: 5,- Euro


Die zweite Lesung, an der ich teilnehmen werde, findet am 23. September 2010 um 20 Uhr im Restaurant Freiraum statt.

Information: www.wortmotive.de

10.02.2010

Frühjahrsputz















Trotz der klirrenden Kälte habe ich eine Art Frühjahrsputz veranstaltet, nicht nur die Speicher des Rechners, auch Kisten und Kästen mit der Absicht durchforstet, mir einen Überblick über den Bestand an Skizzen, Ideen, versuchten und geschriebenen Geschichten zu verschaffen. Das Ergebnis ist ein riesiger Stapel an Papier und eine verwirrend lange Liste von Dateien, unter denen sich überraschend viele Manuskripte verbergen, die sich bereits aus meinem Gedächtnis verflüchtet hatten. Es handelt sich um eine ganze Reihe von Kurzgeschichten, zwei kurz vor dem Ende abgebrochene Thriller und einen autobiografisch eingefärbten Roman, der sich insbesondere mit meinen im Nahen Osten verbrachten Jahren und meinen Erfahrungen im libanesischen Bürgerkrieg befasst.
Da der Nachfolger von „Pforte des Todes“ bereits vorliegt und voraussichtlich zur Frankfurter Buchmesse vorgestellt wird, baue ich im Augenblick einen Kurzgeschichtenband zusammen. Das wird etwa eine Woche dauern. Danach schließe ich entweder den autobiografisch eingefärbten Roman oder einen Thriller mit Schauplatz Mittelamerika ab. Die Besonderheit am Mittelamerika-Thriller: Der Held ist kein Held, sondern eine Heldin.
Hasta pronto!

09.01.2010

Über meinen Sprach-"Stil"



















Martina in Krimizeit über „Pforte des Todes“:
„Der Schreibstil ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Dieser ist sehr eigenwillig. Saloppe Umgangssprache wechselt sich mit anspruchsvolleren Dialogen ab.“

Ach ja, mein eigenwilliger Schreibstil … Mal salopp, mal anspruchsvoll, mal so direkt, dass sich um Sprachsauberkeit bemühte Buchhändlerinnen erschrocken umdrehen, wenn sie meinen Namen auf einem Buchdeckel entdecken. „Wieso“, wurde ich von inzwischen zwei Personen gefragt, „können Sie nicht wie andere Autoren einen durchgehend „sauberen“ Stil schreiben? Dass Sie es können, ist offensichtlich.“
Ich kann eben nicht. Nicht, wenn ich meinem Anspruch gerecht werden will, authentische Geschichten zu schreiben, die zwar nicht die Wirklichkeit abbilden, aber eine Wirklichkeit schildern, die man, wenn man seine Geschichten ordentlich recherchiert, unter Umständen im Nachbarhaus, ganz sicher aber in den verbrechensrelevanten Milieus findet. Jugendliche allgemein, Stricher, Nutten, Zuhälter, Knackis, Polizisten, Berufsgruppen etc. benutzen nun mal ihre eigenen, oft recht drastischen Sprachvarianten. Wenn ich Figuren aus diesen Gruppen in meinem Gechichten sprechen lasse, werde ich ihnen erst dann gerecht, wenn ich sie wie „da draußen“ sprechen lasse. Aber es geht mir natürlich nicht nur um „Gerechtigkeit“ der literarischen Figur gegenüber, mir geht es darum, dem Leser meiner Romane ein möglichst authentisches Bild der Geschichte und ihrer Personen zu vermitteln. Die meisten Leser, entnehme ich dem Feedback, empfinden es als Zugewinn, wenn mein Professor Schlagmichtot anders redet als der aus der Gosse herausgekrochene Totschläger.
Außerdem: Nicht ich, meine Figuren reden. Ich beschreibe sie lediglich.
In diesem Sinne ein erfrischendes Neues Jahr.

06.01.2010

Reinhard Busse über "Pforte des Todes"

*Schon als Kind hatte Reineking die Menschen bewundert, die mit dem vertrackten Regelwerk der Höflichkeit umzugehen verstanden, die zu wichtigen oder unwichtigen Anlässen die richtigen Worte und damit den Beifall der Autoritäten fanden. Das Schlimme war, er kannte die Regeln aus dem Effeff, aber er begriff sie nicht in ihrem Wesen, sah sich unfähig, sie glaubwürdig anzuwenden. Fast immer hatte er das Gefühl, Hohles, Doppelbödiges oder Unaufrichtiges zu sagen, wenn er sich einer dieser Serienfloskeln bediente. Auch jetzt, dem Oberstaatsanwalt gegenüber, war er unfähig, eine entschuldigende Phrase anzuwenden ...*
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Zum Inhalt: Ein höchst ungewöhnlicher Fall für Hauptkommissar Reineking: Ein Mensch liegt, bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, vor dem Sockel des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Porta Westfalica. Zeugen wollen gesehen haben, dass das Opfer lodernd brennend auf das Denkmal zugelaufen sei. Wer ist das Opfer? Und hat das antike Medaillon eine Bedeutung? - Eine der wenigen anfänglichen Spuren.
Als Hauptkommissar Reineking herausfindet, dass das Opfer vor seinem Tod versuchte, sowohl einem Journalisten als auch dem Vatikan eine Geschichte über eine dubiose Sekte zu verkaufen, ist er anscheinend auf der richtigen Spur. Denn der geheimnisvolle Tote hatte den Guru der Sekte, zu deren Riten angeblich blutige Menschenopfer gehören, überfallen und den Schlüssel einer Kapelle und besagtes Medaillon gestohlen. In der Kapelle erwartet die Ermittler ein wahrlich grausiger Fund: der Leichnam einer offenbar rituell getöteten jungen Frau. Ihr Körper ist völlig vernarbt.
Wer steckt hinter den rätselhaften Toten im sonst doch so idyllischen Westfalen? Sind hier wirklich dunkle Mächte am Werk? Ist die Sekte wirklich im Besitz uralter Dokumente, die das geheime Wissen bergen, um aus dem Jenseits zurückzukehren? Einige Kirchenvertreter sind davon überzeugt - und somit beginnt eine umbarmherzige Treibjagd auf den Sektenführer ...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Fazit: Willi Voss ist zurück!
Der Autor beherrscht anscheinend einfach alles: plotten, intensive Charaktere aufbauen, Spannung pur erzeugen und dichte Atmosphäre schaffen.
Und zudem bringt er eine beeindruckende Nachdenklichkeit mit, niemals ins Oberflächlige abdriftend.
416 höchst empfehlenswerte Seiten ...
meint -- Reinhard Busse

02.01.2010

Literaturkurier über "Pforte des Todes"
















An der Porta Westfalica, zu Füßen des Kaiser Wilhelm-Denkmals im beschaulichen Westfalen, liegt eine verbrannte Leiche. Kommissar Reineking hat als Hinweis nur ein Medaillon, das in der Asche gefunden wurde - diese Spur führt zu uralten Mythen und rätselhaften Verschwörungen, die längst mit unserem Alltag verknüpft sind. Doch statt Gewissheit und Erkenntnis, findet der Ermittler eher Unsicherheit, Unschärfe und weitere Rätsel... Der "Altmeister" Willi Voss beweist, dass man mit bekannten Zutaten (Verschwörungstheorie trifft klassischen Polizisten) einen frischen, wirklich spannenden, überzeugenden Thriller schreiben kann. Dazu braucht es keine Superhelden oder übernatürliche Kräfte, sondern viel eher glaubwürdige Figuren, einen einfallsreichen Plot, überraschende Wendungen und ein furioses Finale.

FAZ.Net
Literaturkurier
Deutschlandradio
Deutschlandradio Kultur