Skandalöse Berichterstattung in den Medien / das beigefügte Bild zeigt die Folgen / Beschwerde an "DIE ZEIT"
DARAUF KEINE REAKTION
Eingeschriebener Brief an
An
Giovanni
di Lorenzo
DIE
ZEIT
Zeitverlag
Gerd Bucerius
20079
Hamburg
den 9. 8. 2022,
Bezug:
Bericht über mich. „Gemeinsam gegen Israel“, DIE ZEIT Nr. 32,
Seite 17
Sehr
geehrter Herr di Lorenzo,
nicht
nur im Krieg, auch in Ihrer ZEIT verendet offensichtlich die
Wahrheit. Jedenfalls in dem in Nr. 32, Seite 17 abgedruckten Artikel
„Gemeinsam gegen Israel“, verfasst von Herrn Sontheimer. Da wird
zwar in kleinen Lettern, jedoch großen Buchstaben verkündet: „Beim
Waffentransport und bei der Beschaffung von Unterkünften und
Dokumenten musste das Kommando (des Schwarzen September, Anm. Autor)
Helfer gehabt haben.“ … „Hatte die RAF nun im Gegenzug (der
versuchten Befreiung von RAF-Angehörigen, Anm. Autor) den
palästinensischen Terroristen geholfen?
"Dies
suggerierte unter anderem Steven Spielbergs Film Munich von 2005.
Doch dafür, dass antizionistische Linksradikale den Schwarzen
September unterstützt haben, gibt es keinerlei Beweise. Die Hilfe
kam erwiesenermaßen aus einer anderen Ecke: von Rechtsradikalen,
deren Antisemitismus mit dem Ziel militanter Palästinenser
harmonierte, die Juden ins Meer zu treiben.
Die Schlüsselfigur
war ein Mann, der sich seit Jahren Willi Voss nennt.“
Dieser
Willi Voss bin ich. Aber ich „nenne“ mich nicht so, sondern trage
den Namen seit 1979 entsprechend der von der Legislative
verabschiedeten Gesetze. Und ich war und bin niemals ein
Rechtsradikaler gewesen, wie Sontheimer behauptet, wohl, um seine
These von der „rechtsradikalen Unterstützung der
Olympia72-Attentats“ zu würzen. Mir aber die „Schlüsselrolle“
an dem Geschehen zu unterstellen, ist geradezu infam:
Wie
richtig beschrieben, bin ich 1972 von Abu Daoud besucht worden, weil
der zum damaligen Zeitpunkt in Österreich inhaftierte Udo Albrecht
mich als Bekannten oder Freund benannt hat. Albrecht war weder
Freund, er war ein Bekannter, kein Führer, erst recht keiner einer
Organisation. Die er selbst und andere ihm angedichtet haben,
existierten nie. Im besten Fall schaffte er es, lockere Verbindungen
zu Kriminellen und Leuten wie Ekkehard Weil etc. herzustellen. Meine
Mitgliedschaften in Organisationen beschränken sich während meines
Lebens auf die nicht selbst entschiedene in der evangelischen Kirche,
der sehr kurzen in der CDU=Schützenverein, außerdem war ich
passives Element der Autorenvereinigung „Syndikat“.
Abu Daud stellte sich als Rechtsanwalt aus Bagdad vor. Unsere
„Gespräche“ waren in keiner Weise politisch und drehten sich
auch nicht um Anwerbung oder Mitmachen. Das Anliegen Abu Dauds waren
der Kauf von Fahrzeugen und, als ich sie mit seinem Geld gekauft
hatte, die Bitte, ihn zu verschiedenen Zielen in Deutschland zu
chauffieren. In verschiedenen Städten traf er arabisch aussehende
Menschen. Ob es Araber waren, konnte und kann ich nicht bestätigen.
Richtig ist, dass in Godesberg besonders gutgekleidete Männer mit
ihm sprachen. Ich habe jedoch nicht nur nicht „teilweise“,
sondern gar nichts verstanden, weil eine Sprache verwendet wurde, die
ich für mit Recht arabisch hielt.
Zu
jener Zeit hatte ich lediglich rudimentäre Englischkenntnisse.
Deshalb wurde ein gewisser Alexander, britischer Staatsbürger, als
Dolmetscher eingeschaltet. Und dieser Mensch meldete der
Polizei/Verfassungsschutz, Abu Daud und ich hätten über die
Möglichkeiten einer Befreiung Udo Albrechts aus österreichischer
Haft gesprochen. Das haben wir. Immerhin war Abu Daoud Rechtsanwalt,
schätzte Albrecht, weil der während des jordanischen Bürgerkriegs
unter seinem und Abu Ijads Kommando gekämpft hatte. Die Logik von
Polizei/VS: Palästinenser + vorbestraftes deutsches Individuum +
Dekade an Flugzeugentführungen und Anschlägen = gewaltsame
Befreiung des „PLO-Generals“ Albrecht. (Wieder ein Titel, der
mit Hilfe eines publicitygeilen Anwalts von Journalisten erfunden
worden war. Die Figur Albrecht ist, ebenso wie meine, eine Erfindung
der Presse.
Leider
trägt die ZEIT mit dem besagten Artikel dazu bei.
Herr
Sontheimer, mit dem ich inzwischen per Mail korrespondiert habe, ist
der Überzeugung, sauber gearbeitet zu haben. Hat er nicht. Er
verwendet zum Beispiel Zitate, die von ihm selbst geschrieben sind.
Richtig ist, er hat Sie mir per Mail vorgelegt, noch richtiger ist
allerdings, dass ich diese Zitat-Liste als nicht hinnehmbar genannt
und mir die Mühe der Richtigstellung gemacht habe. Herr Sontheimer
hat sich ausdrücklich für die (in den Anlagen zu findende)
Stellungnahme bedankt und den Eindruck erweckt, er werde die
autorisierten verwenden. Offensichtlich passten aber die präzisen
Aussagen nicht in das Konzept der Reinwaschung der RAF und der
Verschwörungstheorie, Rechtsextreme hätten den Attentätern Waffen,
Unterkünfte und Dokumente geliefert, mithin das Attentat erst
möglich gemacht. Selbst der Hinweis auf meine nahezu achtjährige
Tätigkeit für einen westlichen Geheimdienst (an dem, wie ein hoher
Mitarbeiter der Terrorabwehr des BKA urteilte), nicht nur der MOSSAD,
sondern besonders deutsche und schwedische Abwehrorganisationen
partizipierten (so wurde die Verhinderung von Anschlägen gegen
israelische Schiffe, deutsche Juden und Treibstofflager in Berlin
etc. aufgrund meiner Informationen verhindert.) Aber wenn, wie in der
deutschen Presse geschehen, von „Verrat“ geschrieben wurde, weil
ich in die Dienste der CIA getreten bin, bin ich gar nicht erstaunt,
dass auch die ZEIT dem Klischee folgt, Bewährtes, wenn auch
Falsches, sei schon durch permanente Wiederholung beweiskräftig.
Gestern
meldete sich ein Mitarbeiter der WELT AM SONNTAG mit der sehr
freundlichen Bitte um Mitarbeit. Er kannte Sontheimers Artikel und
verwendete genau die Passagen, die ich mit diesem Brief benannt habe.
Heute Morgen erhielt ich eine Anfrage von einem COMPACT-Magazin. Die
Dame behauptet zu wissen, dass die Angaben in dem ZEIT-Artikel „im
Sinne der Merkel-Ideologie“ gefakt seien.
Sehr
geehrter Herr di Stefano,
meinen
Sie nicht auch, dass nach fünfzig Jahren recht fragwürdiger
Berichterstattung über mich und meine Rolle nicht endlich die Fakten
auf den Tisch kommen sollten? Zum Beispiel die Tatsache, dass
Sontheimers Unterstellung, ich hätte die Waffen für das Attentat
geliefert, aus dem Daumen gesogen und dem Abschreiben geschuldet ist?
Die Waffen, die mir angelastet werden, sind nicht von mir, sondern
von einem Bekannten Albrechts (Name ist sogar der BILD-Zeitung
bekannt) nach Deutschland transportiert worden. Mich hat man
verurteilt, weil man mich in der Wohnung, in der die Waffen
vorgefunden wurden verhaftet hat und dank dieses Indizes zusammen mit
einem zweiten Mann für die „tatsächlich darüber Verfügenden“
hielt. Die Pointe: Beschlagnahmt wurden diese Waffen Ende Oktober
1972, also gute sechs Wochen nach dem 5. September, dem Tag des
Olympiaanschlags. Na ja, Pressearbeit hat scheinbar oft mit Wundern
zu tun …
Freundlichen
Gruß,
in
der Hoffnung auf angemessene Korrektur. Ich bin gerne bereit,
Dokumente der österreichischen und deutschen Behörden und
Ministerien zu präsentieren, die auch beweisen, dass ich
Verhandlungen zwischen Fatah und Bunderegierung nach Zustimmung des
Stellvertreters Arafats, Abu Ijad, angeregt und eingeleitet habe.
Willi
Voss
Die
von Herrn Sontheimer vorgeschlagenen und von ihm formulierten Zitate:
"September,
Voss, Zitate, 19. 7. 2022
Dass
Albrecht rechts war, habe ich gar nicht mitbekommen. Ich war
vollkommen apolitisch. Mein Vater war bei der Waffen-SS- Als ich 17
war bin ich ihn auch mal angegangen: Bist du auch einer dieser
Mörder. Hast du auch Juden auf dem Gewissen.
Als
im Juni 196 beim Sechsagekrieg viele Ägypter getötet wurden,
jubelte ein Pfarrer. Das ging gegen mein Gerechtigkeitsempfinden. Ich
ergriff gefühlsmässig Partei für die Palästinenser.
Die
Kneipe Alte Zeit war in Dortmund. Ich war Abu Dauds Fahrer. Wir
hatten einen weissen Mercedes 220 Coupe. Mit dem fuhren wir nach
Bonn, Frankfurt, Göttingen, Hamburg. Abud Daud traf Diplomaten,
Leute von der Uni. Da meist Er suchte jemanden, der Dokumente
fälschen und verfälschen kann. Udo Albrecht gab den Tip auf Wölfi
xxx. Willst du nach Beirut gehen?
Die
Waffen kamen von der Fatah aus Madrid. Ich sollte sie im Auftrag des
Schwarzen September in Deutschland deponieren.
Nach
der Geiselnahme des Schwarzen September in Khartoum am 1. März 1973,
bei der meine Freilassung gefordert wurde, war ich interessant für
die Dienste. Ein Mann, den ich für einen Agenten des Mossad hielt,
bot mir eine neue Identität und ordentlich Geld. Der BND kam auch.
Ich
hatte immer Kontakt mit den Palästinensern und Udo Albrecht. Die
Kommunikation lief über den Anwalt Wilhelm Schöttler aus
Recklinghausen. Mir Kassibern.
Ich
habe an Egon Bahr im Kanzleramt geschrieben, der verwies mich an das
Auswärtige Amt. Rechtsanwalt Schöttler hat dann in Bonn verhandelt.
Der Schwarze September bot an, nicht mehr in der Bundesrepublik zu
operieren, wenn ich freigelassen würde. Angeblich hat das Auswärtige
Amt die Verhandlungen abgebrochen, als der Anwalt Schöttler ein
Honorar von 300.000 Mark verlangte.
Ich
habe acht Jahre für die CIA gearbeitet. Es gab Treffen in Belgrad,
Zagreb und Mailand. Auch in Madrid.
Nach
der Gefangenschaft bei den Falanghisten im Libanon, nach der Folter,
wollte ich nicht mehr in Beirut leben. Ende 1976 kamen wir nach
Deutschland zurück, 1980 ging ich nach Spanien.
Meine
Replik auf Zitatvorschläge Sontheimer:
On
27. Jul 2022, at 10:56:
Sehr
geehrter Herr Sontheimer, als
Zitate kann ich den Text nicht stehen lassen.
Zu
1.:
Dass
Albrechts Gesinnung NS-lastig war, habe ich während unseres
Kennenlernens nicht wahrgenommen. Herkunft und Volksschul-„Bildung“
reichten gerade, mich mit meinem Vater wegen seiner Zugehörigkeit
zur Waffen=SS anzulegen. Das Wort Gesellschaft kannte ich nur von
Firmennamen mit dem Zusatz G.m.b.H.
Zu
2.:
Der
Zusammenhang ist nicht zu erkennen. Dass ich damals als
„hoffnungsvolles literarisches Talent“ gnadenvoll als
Bibliothekarslehrling in eine evangelische Akademie aufgenommen
worden und als solches Teilnehmer eines Betriebsausflugs in die
Niederlande war, und dass es während der Reise zu einem Konflikt mit
einem Geistlichen kam, den ich fragte, ob er sich bewusst sei, dass
der Jubel wenig christlich sei, weil er unendlich viel Zerstörung
und hunderte Tote guthieß, und dass dieses Ereignis mich
veranlasste, mich mit dem Nahostkonflikt, zwangsläufig mit der
Situation der Palästinenser zu beschäftigen. Und dass diese
besonders mit den reichhaltigen Mitteln der Bibliothek letztlich zu
meiner Sympathie für die palästinensische Seite führte.
Zu
3.:
Abu
Daoud besuchte mich, weil Albrecht, der u. a. wegen seiner
Aktivitäten auf Seiten der Fatah im jordanischen Bürgerkrieg
1969/70 in Österreich inhaftiert war, mich als möglichen
Ansprechpartner oder in seinen in Beirut lagernden Unterlagen genannt
hatte. In der Tat kaufte ich für Abu Daoud Fahrzeuge und chauffierte
ihn einige Tage an zahlreiche Ziele in Deutschland. Er traf eine
Reihe von Personen, die ich wegen ihre Aussehens und der Sprache als
arabisch einschätzte. Ob er „Diplomaten traf“, kann ich nicht
bezeugen. Er traf äußerst gut gekleidete arabische Männer in der
Nähe der libyschen Botschaft in Bad Godesberg, woraus ich schloss,
dass es durchaus libysche Diplomaten gewesen sein können.
Zu
4.:
Die
Waffen, die im Haus eines gewissen Karl Jochheim-Armin in
München-Solln sichergestellt wurden, kamen in der Tat per Zug aus
Madrid. Transportiert wurden sie von einem gewissen „James“
Sinowczik, der Albrecht aus der österreichischen Haft kannte und als
dessen Bodyguard galt. Er deponierte sie in einem Schließfach des
Münchener Hauptbahnhofs. Ich traf ihn und Abramowski, der aus Köln
angereist war, einen oder zwei Tage später und fuhr mit ihm, den
Waffen und „Wölfi“ nach Solln.
Die
Waffen wurde fälschlicherweise von viel zu vielen als die für den
Anschlag vom 5. September verwendeten bezeichnet. Stimmt nicht: Der
Auffindungszeitpunkt lag im Oktober. Dass nicht ich, sondern
Sinowczik der Waffenschmuggler war, hat er der Bild-Zeitung in
einem Brief gestanden. Mit anderen Worten: Hätte ich „gestanden“,
wäre meine Verurteilung unwahrscheinlich geworden.
Zu
5.:
In
der Tat, der Freipressungsversuch des Schwarzen September in Khartoum
hat mich für Geheimdienste und Regierungsstellen interessant
gemacht, aber auch die Haftbedingungen extrem verschärft. Allerdings
kann ich nicht wirklich behaupten, von israelischen Agenten oder von
BND-Beamten befragt worden zu sein. Ihre Dienstausweise haben
die Herren nicht ausgepackt. Richtig ist, mir wurden „neue
Identität, Geld und sichere Zukunft“ offeriert.
Zu
6. Und 7.:
Während
der Untersuchungshaft in München sind die Kontakte zu Albrecht,
Abramowski, Abu Daoud, Ate Byseiso, Amin el Hindin und Abu Ijad über
verschiedene Kanäle, hauptsächlich jedoch über meinen damaligen
Verteidiger Wilhelm Schöttler erfolgt.
Die
Verhandlungen mit der Bundesregierung wurden mit Anschreiben an
Egon Bahr und das
Bundespräsidialamt eingeleitet, die direkt und aus der Zelle
erfolgten. Dies, nachdem Abu Ijad mir nach Prüfung meines Plans
grünes Licht gegeben hatte. Egon Bahr sandte mir ein Schreieben, in
dem er mein Angebot als sehr interessant bezeichnet und darauf
verwies, das er es zur weiteren Bearbeitung an das Außenministerium
weiter geleitet habe. Dort sind dann auch die Verhandlungen geführt
worden.
Das
Angebot enthielt tatsächlich das Versprechen des Schwarzen
September, keinerlei Aktionen auf westdeutschem Boden auszuführen,
aber ebenso Forderungen nach Unterstützungsleistungen und unsere
Freilassung (Albrecht, Abramowski, ich) zu veranlassen.
Richtig
ist, dass Schöttler als
Verhandlungspartner ausgeschlossen wurde, weil er sich während
seiner zahlreichen Besuche in Bonn , wie mir aus Journalistenkreisen,
Abu Ijad, Abu Daoud und Amin el Hindi glaubwürdig berichtet wurde,
sich gegenüber den verhandelnden Staatssekretär (Dr. Jesser z.
B.)„wie ein ausgeflippter Idiot überheblich, lautstark und
rüpelhaft“ benommen habe. Dazu gehört seine
Voraussetzungsforderung 500.000
Dollar (nicht Mark) als Honorar erhalten zu müssen.
Ich
bin sicher, dass man Schöttler besonders wegen der Gefahr, die
Verhandlungen könnten in die Öffentlichkeit gezerrt werden,
ausgeschlossen hatte. Die Verhandlungen liefen unter Beteiligung
palästinensischer Stellen weiter. Ich habe den nicht unbegründeten
Verdacht, dass Botschafter Pachelbel involviert war. Das
Botschaftsgebäude wurde ja auch von Angehörigen der Force 17,
der sogenannten Leibwache Arafats gegen Angriffe gesichert.
Zu
8.:
Der
Ende 1975 gemachte Deal mit der CIA (im Februar 1976 mit Duane R.
Clarridge in Athen vervollständigt) lautete: Legalität gegen
Informationen aus dem Bereich des Schwarzen September. Angedacht
waren etwa drei bis höchstens 6 Monate. Daraus wurden dann um die
acht Jahre. Ich operierte zwar von Deutschland aus, war aber häufig
zu Gesprächen im arabischen Raum und oft auch in europäischen
Ländern. Offenbar (und mein damaliger Führungsoffizier Terrence
Douglas bestätigte das in einem Interview mit Egmont Koch) waren
meine Berichte und Analysen von besonderer Bedeutung. Ich sei, so
Douglas in dem Interview, zu jener Zeit die wichtigste Quelle im
Nahen Osten gewesen. Normalerweise seien Agenten bereits nach 3
Monaten verbrannt.
Das
schreibe ich nicht aus Geltungsgründen, ich sage es, weil meine
Tätigkeit allzuleicht als Spielchen, als Abenteuer abgetan
wird. Tatsächlich habe ich eine ganze Reihe von Anschlägen auch in
Berlin, Hamburg, Stockholm etc. verhindert. Wurde betätigt, ohne
dass ich es während meiner CIA-Tätigkeit in Erfahrung brachte.
Nach
er Gefangenschaft konnte ich nicht nach Deutschland gehen. Ich wurde
gesucht und konnte nur aus dem Ausland, Italien, Frankreich, Spanien,
Griechenland operieren Erst als ein Justizminister nach Einwirken der
USA unsere Namen aus den Fahndungsbüchern streichen ließ, war
eine bedingte Rückkehr möglich. Die war jedoch gekennzeichnet von
ständiger polizeilicher und geheimdienstlicher Überwachung, von
Einbrüchen und Unterstellungen, von Versuchen, Ehemaliger, uns mit
Morddrohungen unter Druck zu setzen, der Gefahr, entlarvt zu werden,
von behördlichem Versagen dergestalt, dass Protokolle von Waffen,
die ich aus dem Verkehr habe ziehen können, in Akten von
Verteidigern auftauchten und mich in Lebensgefahr brachten. Wie auch
immer, ich hab´s üerlebt.
Anmerkung:
Während
der letzten Jahre wurde ich (gefühlt) von Dutzenden Sendern aus dem
In- und Ausland, Dutzenden Produktionen und unzähligen Freelancern
auf mein ach so interessantes „Leben“ angesprochen und oft auch
verpflichtend gebeten, sozusagen als „letzter Zeuge“ (In Ihrem
Alter müssen Sie mit Ihrem Ableben rechnen!) die „Wahrheit
auszupacken. Holland, Frankreich, die USA, Russisches Fernsehen etc.
pp. Zeitschriften, Buchautoren, Deutsch-Israelische Gesellschaften,
Zirkel, Schulen etc. pp., alle wollten. Ich habe einigen zugesagt,
aber fast allen abgesagt. Mein Grund ist klar: 50 Jahre
Olympiaanschlag laden ein, oft Gesagtes noch einmal mit aller Wucht
zu wiederholen. Mit dem Versprechen, noch immer GEHEIMNISSE,
HINTERGRÜNDE offenlegen zu können. Tatsächlich wird in diesem
unseren Land nichts weiter als der Wein in unter Umständen sogar
neue Schläuche gefüllt, Wiedergekäutes wieder und wieder gemampft
und einem oft verständnislosen Publikum verkauft, dem nicht bewusst
gemacht wird, das auch die verschmutzteste Münze zwei Seiten und
jede Geschichte auch eine Vorgeschichte hat.