26.07.2024

 Lang ist´s her ... aber zigmal wiederholt

Singvogel

Tatort von Willi Voss

 


Erscheinungsjahr: 1994
Kommissar: Stoever und Brockmöller
Ort: Tatort Hamburg

Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 292 „Singvogel“ am 23. Mai 1994 sorgte für Aussehen und gehört zu den Tatort-Folgen, die eine direkte gesellschaftliche Relevanz für sich beanspruchen: mit der Darstellung des damaligen Justizvollzugs in Deutschlands wurde eine heiße Debatte ausgelöst, die zu späteren Reformen beitrug.

Die Hamburger Tatort-Kommissare Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmöller (Charles Brauer) bekommen es in der Folge „Singvogel“ mit einem brisanten Fall im Milieu der Gefängnismafia zu tun: Als die Frau des Häftlings Harald Holland ermordet aufgefunden wird, folgen die beiden Hauptkommissare ersten Indizien. Die Spur zum Mörder führt ausgerechnet in das Gefängnis, in dem Holland einsitzt.

Das Ermittler-Duo Stoever und Brockmöller vernimmt zunächst einmal Harald Holland. Der Mann ist ein verurteilter Millionenräuber, dessen Diebesgut von der Polizei nie sichergestellt werden konnte. Bei seiner Vernehmung beschuldigt der Häftling seinen Mitinsassen Ronny, den mächtigsten Mann unter den Gefangenen: er habe seine Frau ermorden lassen! Hauptkommissar Stoever und seinem Kollegen entgeht dabei nicht, dass Holland offensichtlich panische Angst vor dem „Knastkönig“ Ronny hat. Der frühere Millionendieb fühlt sich von dem brutalen Mithäftling bedroht und will unbedingt verlegt werden.

Hollands Angst stößt bei der Gefängnisleitung jedoch auf völliges Unverständnis, und obwohl sich Kommissar Stoever für den Häftling einsetzt und seiner Forderung nach der sofortigen Verlegung Nachdruck verleiht, wird diese abgelehnt – ein fataler Fehler! In der Zwischenzeit wird der gefürchtete „Knastkönig“ Ronny aus der Haft entlassen; der Sozialarbeiter Herbert Tiefenthal nimmt ihn gegenüber der Polizei in Schutz. Derweil stoßen Stoever und Brockmöller bei ihren Ermittlungen in der Justizvollzugsanstalt auf eine Mauer des Schweigens: nicht nur die Häftlinge schützen sich gegenseitig mit ihren Aussagen, auch Ronny, dessen Freundin Jeanette und sogar die Behörden verweigern jegliche Zusammenarbeit mit den zwei Fahndern von der Kripo Hamburg.

Kommissar Stoever sieht im Fall „Singvogel“ am Ende nur eine Möglichkeit, den Mörder von Harald Hollands Frau zu fassen: Er schleust seinen jungen Kollegen Thorwald undercover in das Gefängnis ein – ein lebensgefährlicher Job.

Den NDR-Tatort „Singvogel“ um die Hamburger Kommissare Stoever und Brockmöller inszenierte der Regisseur Michael Knof („Jugend ohne Gott“). Willi Voss schrieb das dazugehörige Drehbuch, ein Autor, der mit dem Ermittler-Duo bereits Erfahrungen beim Tatort „Stoevers Fall“ (Folge 260) sammeln konnte. In einer Nebenrolle ist Claude-Oliver Rudolph zu sehen, der für seine Darstellung des Bösewichts Hergeth von den Kritikern gelobt wurde.

Besetzung
Hauptkommissar Stoever – Manfred Krug
Kommissar Brockmöller – Charles Brauer
Lydia Tiefenthal – Elisabeth Schwarz
Herbert Tiefenthal – Rüdiger Vogler
Jeanette Heuer – Claudia Messner
Hergeth – Claude-Oliver Rudolph
Thorsten Tiefenthal – Florian Lukas
Hennes – Hans-Dieter Brückner
Polizeiinspektor – Thomas Neumann
Gefängnisdirektor – Klaus Piontek
Pitter – Rolf Peter Kahl
Ronny – Hans Kremer
Harald Holland – Günter Junghans

Stab
Regie – Michael Knof
Kamera – Klaus Brix
Buch – Willi Voss
Szenenbild – Hans Zillmann

 

31.12.2022

 Teil 1.

 

 MUSS DIE GESCHICHTE DER RAF UMGESCHRIEBEN WERDEN?

Ein Analytiker des Verfassungsschutzes packt aus

Erschienen im Memoir Verlag,
Flurstraße 16
93455 Traitsching
ISBN: 978-3-9825129-0-7

 

Zum Verständnis der Klappentext:

"Dieses Buch hat zwei Handlungsstränge, die sich immer wieder vereinigen. Der zeitgeschichtliche Strang könnte durch seine Eigendynamik alleine existieren. Die Person Lothar Dahlke ist der rote Faden, der vieles verbindet und für alles Erklärungen liefert. Hier handelt es sich um den ersten hochrangigen hauptamtlichen Verfassungsschützer in der Geschichte der Bundesrepublik, der über seine langjährige Tätigkeit im Bereich Staatsschutz auspackt., sich auch zu Fehlern und Pannen bekennt. Wir haben es mit Lothar Dahlkes Autobiographie zu tun. Sie beginnt im Berlin der Kriegsjahre und endet 2019.

Von Amts wegen befasste sich Lothar Dahlke mit den deutschen und internationalen Netzwerken des Terrors in den 70er, 80er und 90er JAhren. Die Täter profitierten vom Kalten Krieg und den blutigen Aktionen der Geheimdienste. Mit dabei japanische und palästinensische Terroristen, deutsche revolutionäre Zellen und Antiimperialisten, Auftraggeber wie Gadaffi und Auftragnehmer wie Carlos. Die Stasi und der syrische Luftwaffen-Geheumdienst, Israels Mossad und die CIA. Das sind nur einige der Global Player aus dem tödlichen Geschäft um MAcht und Rache, um Herrschaft und einfluss."

Der Kölner Verfassungsschützer Lothar Dahlke kennt sich mit den Schnbittstellen des deutschen und internationalen Linksterrorismus aus wie kein Zweiter. Jahrzehntelang bewegte er sich in dieser Grauzone, analysiert, ermittelt, fügt die Puzzlestücke zusammen. Er weiß, dass er an seine Grenzen stößt, wenn die Terror-Täter von skrupellosen Geheimdiensten losgeschickt werdern. Spätestens nach dem Ende d er RAF ändert sich die militante Struktur, und die Aktivisten sind als Söldner mit einschlägigen Vorkenntnissen sehr gefragt. Ihre Anschläge lassen sich zumeist erst nach dem Zusammenbruch des Ostblocks zuordnen und aufklären. Eine lebenslange Aufgabe für Lothar Dahlke, der sogar im Ruhestand nicht koslassen kann. Eine außergewöhnliche Biographie."

Die Autoren:

"Lothar Dahlke wurde 1943 in Berlin geboren. Dort wuchs er unter schwierigen NAchkriegs-Umständen auf. Nach dem Bau der Mauer, die Ost und West teilte, änderte eine stellenanzeige des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) sein Leben. Er ging nach Köln, wo er sich bis an sein Lebensende um Staatsschutz und Terror-Abwehr kümmerte. Weit über die Pensionierung hinaus. Spät entschie er sich, eine Autobiographie zu verfassen. Dass sie auch nach seinem Ableben erscheinen würde, war ihm ein wichtiges Anliegen.

Wilhelm Dietl wurde 1955 in Kötzting/Bayern geboren. Im Laufe der Jahre arbeitete er für alle bedeutenden Polit-Magazine, für Tageszeitungen und das Fernsehen. Er verfasste 17 Bücher und seine Spezialgebiete Geheimdienste, Terrorismus, Naher und Mittler OSten, Afghanistan, Waffenhanndel. Von Anfang der der 80er bis in die 90er Jahre war er für den Bundesnachrichtendienst (BND) im Nahen Osten tätig - bis er vom BND böswillig geoutet wurde, Danach befasste er sich häufigmit Consulting im Sicherheitsbereich."

 

 👀

Dass der Verfassungsschutz mich 

als zu beobachtendes Subjekt auf der Liste hatte, war mir spätestens klar, als er 1976 versuchte, meine Frau in Sachen Fatah/Schwarzer September und den von der Presse als "Ausbrecherkönig", "PLO-General" und "Mastermind des Rechtsterrorismus" stilisierten Udo Albrecht  gefügig zu machen. Das in Bozen geführte Gespräch endete zwar ohne das von den Agenten gewünschte Ergebnis. Aber es bewies, dass ich auf dem Schirm des Verfassungsschutzes aufgetaucht war. Als Rechtsextremist und Angehöriger des Schwarzen September. Von meiner nicht ganz ungefährlichen Tätigkeit für die CIA hatte das Amt keine Ahnung. Aber die daraus entstandende Situation hatte Parallen zum Tanz auf einem Drahtseil... Sie war jedoch ein erster Berührungspunkt mit Lothar Dahlke, der mich seitdem immer im Auge behielt und dessen mit Wilhelm Dietl erarbeitetes äußerordentlich wichtiges Buch nun vorliegt.

Im Gegensatz zu den bisher veröffentlichten Elaboraten der sogenannten Terrorexperten, angefangen bei  Aust über Koenen, Kraushaar, Sontheimer etc., deren "Kenntnisse" nach meiner Einschätzung Interessengetrieben und ideologisch munitioniert sind, ist mit "Deckname L" ein Werk entstanden, das all jenen zu empfehlen ist, die Wert auf Fakten und nicht auf getünchte Meinungen legen.

Hier ist ein Standardwerk der Terrorismusgeschichte entstanden, ein Enthüllungsbuch, das besonders das bisherige Bild der RAF schreddert. 

Teil 2 folgt


 


04.09.2022



 

 

Skandalöse Berichterstattung in den Medien / das beigefügte Bild zeigt die Folgen / Beschwerde an "DIE ZEIT"

DARAUF KEINE REAKTION 

Eingeschriebener Brief an

 An

Giovanni di Lorenzo

DIE ZEIT

Zeitverlag Gerd Bucerius

20079 Hamburg

den 9. 8. 2022,


Bezug: Bericht über mich. „Gemeinsam gegen Israel“, DIE ZEIT Nr. 32, Seite 17

Sehr geehrter Herr di Lorenzo,

nicht nur im Krieg, auch in Ihrer ZEIT verendet offensichtlich die Wahrheit. Jedenfalls in dem in Nr. 32, Seite 17 abgedruckten Artikel „Gemeinsam gegen Israel“, verfasst von Herrn Sontheimer. Da wird zwar in kleinen Lettern, jedoch großen Buchstaben verkündet: „Beim Waffentransport und bei der Beschaffung von Unterkünften und Dokumenten musste das Kommando (des Schwarzen September, Anm. Autor) Helfer gehabt haben.“ … „Hatte die RAF nun im Gegenzug (der versuchten Befreiung von RAF-Angehörigen, Anm. Autor) den palästinensischen Terroristen geholfen?

"Dies suggerierte unter anderem Steven Spielbergs Film Munich von 2005. Doch dafür, dass antizionistische Linksradikale den Schwarzen September unterstützt haben, gibt es keinerlei Beweise. Die Hilfe kam erwiesenermaßen aus einer anderen Ecke: von Rechtsradikalen, deren Antisemitismus mit dem Ziel militanter Palästinenser harmonierte, die Juden ins Meer zu treiben.
Die Schlüsselfigur war ein Mann, der sich seit Jahren Willi Voss nennt.“

Dieser Willi Voss bin ich. Aber ich „nenne“ mich nicht so, sondern trage den Namen seit 1979 entsprechend der von der Legislative verabschiedeten Gesetze. Und ich war und bin niemals ein Rechtsradikaler gewesen, wie Sontheimer behauptet, wohl, um seine These von der „rechtsradikalen Unterstützung der Olympia72-Attentats“ zu würzen. Mir aber die „Schlüsselrolle“ an dem Geschehen zu unterstellen, ist geradezu infam:

Wie richtig beschrieben, bin ich 1972 von Abu Daoud besucht worden, weil der zum damaligen Zeitpunkt in Österreich inhaftierte Udo Albrecht mich als Bekannten oder Freund benannt hat. Albrecht war weder Freund, er war ein Bekannter, kein Führer, erst recht keiner einer Organisation. Die er selbst und andere ihm angedichtet haben, existierten nie. Im besten Fall schaffte er es, lockere Verbindungen zu Kriminellen und Leuten wie Ekkehard Weil etc. herzustellen. Meine Mitgliedschaften in Organisationen beschränken sich während meines Lebens auf die nicht selbst entschiedene in der evangelischen Kirche, der sehr kurzen in der CDU=Schützenverein, außerdem war ich passives Element der Autorenvereinigung „Syndikat“.

Abu Daud stellte sich als Rechtsanwalt aus Bagdad vor. Unsere „Gespräche“ waren in keiner Weise politisch und drehten sich auch nicht um Anwerbung oder Mitmachen. Das Anliegen Abu Dauds waren der Kauf von Fahrzeugen und, als ich sie mit seinem Geld gekauft hatte, die Bitte, ihn zu verschiedenen Zielen in Deutschland zu chauffieren. In verschiedenen Städten traf er arabisch aussehende Menschen. Ob es Araber waren, konnte und kann ich nicht bestätigen. Richtig ist, dass in Godesberg besonders gutgekleidete Männer mit ihm sprachen. Ich habe jedoch nicht nur nicht „teilweise“, sondern gar nichts verstanden, weil eine Sprache verwendet wurde, die ich für mit Recht arabisch hielt.

Zu jener Zeit hatte ich lediglich rudimentäre Englischkenntnisse. Deshalb wurde ein gewisser Alexander, britischer Staatsbürger, als Dolmetscher eingeschaltet. Und dieser Mensch meldete der Polizei/Verfassungsschutz, Abu Daud und ich hätten über die Möglichkeiten einer Befreiung Udo Albrechts aus österreichischer Haft gesprochen. Das haben wir. Immerhin war Abu Daoud Rechtsanwalt, schätzte Albrecht, weil der während des jordanischen Bürgerkriegs unter seinem und Abu Ijads Kommando gekämpft hatte. Die Logik von Polizei/VS: Palästinenser + vorbestraftes deutsches Individuum + Dekade an Flugzeugentführungen und Anschlägen = gewaltsame Befreiung des „PLO-Generals“ Albrecht. (Wieder ein Titel, der mit Hilfe eines publicitygeilen Anwalts von Journalisten erfunden worden war. Die Figur Albrecht ist, ebenso wie meine, eine Erfindung der Presse.

Leider trägt die ZEIT mit dem besagten Artikel dazu bei.

Herr Sontheimer, mit dem ich inzwischen per Mail korrespondiert habe, ist der Überzeugung, sauber gearbeitet zu haben. Hat er nicht. Er verwendet zum Beispiel Zitate, die von ihm selbst geschrieben sind. Richtig ist, er hat Sie mir per Mail vorgelegt, noch richtiger ist allerdings, dass ich diese Zitat-Liste als nicht hinnehmbar genannt und mir die Mühe der Richtigstellung gemacht habe. Herr Sontheimer hat sich ausdrücklich für die (in den Anlagen zu findende) Stellungnahme bedankt und den Eindruck erweckt, er werde die autorisierten verwenden. Offensichtlich passten aber die präzisen Aussagen nicht in das Konzept der Reinwaschung der RAF und der Verschwörungstheorie, Rechtsextreme hätten den Attentätern Waffen, Unterkünfte und Dokumente geliefert, mithin das Attentat erst möglich gemacht. Selbst der Hinweis auf meine nahezu achtjährige Tätigkeit für einen westlichen Geheimdienst (an dem, wie ein hoher Mitarbeiter der Terrorabwehr des BKA urteilte), nicht nur der MOSSAD, sondern besonders deutsche und schwedische Abwehrorganisationen partizipierten (so wurde die Verhinderung von Anschlägen gegen israelische Schiffe, deutsche Juden und Treibstofflager in Berlin etc. aufgrund meiner Informationen verhindert.) Aber wenn, wie in der deutschen Presse geschehen, von „Verrat“ geschrieben wurde, weil ich in die Dienste der CIA getreten bin, bin ich gar nicht erstaunt, dass auch die ZEIT dem Klischee folgt, Bewährtes, wenn auch Falsches, sei schon durch permanente Wiederholung beweiskräftig.

Gestern meldete sich ein Mitarbeiter der WELT AM SONNTAG mit der sehr freundlichen Bitte um Mitarbeit. Er kannte Sontheimers Artikel und verwendete genau die Passagen, die ich mit diesem Brief benannt habe. Heute Morgen erhielt ich eine Anfrage von einem COMPACT-Magazin. Die Dame behauptet zu wissen, dass die Angaben in dem ZEIT-Artikel „im Sinne der Merkel-Ideologie“ gefakt seien.

Sehr geehrter Herr di Stefano,

meinen Sie nicht auch, dass nach fünfzig Jahren recht fragwürdiger Berichterstattung über mich und meine Rolle nicht endlich die Fakten auf den Tisch kommen sollten? Zum Beispiel die Tatsache, dass Sontheimers Unterstellung, ich hätte die Waffen für das Attentat geliefert, aus dem Daumen gesogen und dem Abschreiben geschuldet ist? Die Waffen, die mir angelastet werden, sind nicht von mir, sondern von einem Bekannten Albrechts (Name ist sogar der BILD-Zeitung bekannt) nach Deutschland transportiert worden. Mich hat man verurteilt, weil man mich in der Wohnung, in der die Waffen vorgefunden wurden verhaftet hat und dank dieses Indizes zusammen mit einem zweiten Mann für die „tatsächlich darüber Verfügenden“ hielt. Die Pointe: Beschlagnahmt wurden diese Waffen Ende Oktober 1972, also gute sechs Wochen nach dem 5. September, dem Tag des Olympiaanschlags. Na ja, Pressearbeit hat scheinbar oft mit Wundern zu tun …

Freundlichen Gruß,

in der Hoffnung auf angemessene Korrektur. Ich bin gerne bereit, Dokumente der österreichischen und deutschen Behörden und Ministerien zu präsentieren, die auch beweisen, dass ich Verhandlungen zwischen Fatah und Bunderegierung nach Zustimmung des Stellvertreters Arafats, Abu Ijad, angeregt und eingeleitet habe.

Willi Voss


 

 

Die von Herrn Sontheimer vorgeschlagenen und von ihm formulierten Zitate:

 

 

"September, Voss, Zitate, 19. 7. 2022

Dass Albrecht rechts war, habe ich gar nicht mitbekommen. Ich war vollkommen apolitisch. Mein Vater war bei der Waffen-SS- Als ich 17 war bin ich ihn auch mal angegangen: Bist du auch einer dieser Mörder. Hast du auch Juden auf dem Gewissen.

Als im Juni 196 beim Sechsagekrieg viele Ägypter getötet wurden, jubelte ein Pfarrer. Das ging gegen mein Gerechtigkeitsempfinden. Ich ergriff gefühlsmässig Partei für die Palästinenser.

Die Kneipe Alte Zeit war in Dortmund. Ich war Abu Dauds Fahrer. Wir hatten einen weissen Mercedes 220 Coupe. Mit dem fuhren wir nach Bonn, Frankfurt, Göttingen, Hamburg. Abud Daud traf Diplomaten, Leute von der Uni. Da meist Er suchte jemanden, der Dokumente fälschen und verfälschen kann. Udo Albrecht gab den Tip auf Wölfi xxx. Willst du nach Beirut gehen?

Die Waffen kamen von der Fatah aus Madrid. Ich sollte sie im Auftrag des Schwarzen September in Deutschland deponieren.

Nach der Geiselnahme des Schwarzen September in Khartoum am 1. März 1973, bei der meine Freilassung gefordert wurde, war ich interessant für die Dienste. Ein Mann, den ich für einen Agenten des Mossad hielt, bot mir eine neue Identität und ordentlich Geld. Der BND kam auch.

Ich hatte immer Kontakt mit den Palästinensern und Udo Albrecht. Die Kommunikation lief über den Anwalt Wilhelm Schöttler aus Recklinghausen. Mir Kassibern.

Ich habe an Egon Bahr im Kanzleramt geschrieben, der verwies mich an das Auswärtige Amt. Rechtsanwalt Schöttler hat dann in Bonn verhandelt. Der Schwarze September bot an, nicht mehr in der Bundesrepublik zu operieren, wenn ich freigelassen würde. Angeblich hat das Auswärtige Amt die Verhandlungen abgebrochen, als der Anwalt Schöttler ein Honorar von 300.000 Mark verlangte.

Ich habe acht Jahre für die CIA gearbeitet. Es gab Treffen in Belgrad, Zagreb und Mailand. Auch in Madrid.

Nach der Gefangenschaft bei den Falanghisten im Libanon, nach der Folter, wollte ich nicht mehr in Beirut leben. Ende 1976 kamen wir nach Deutschland zurück, 1980 ging ich nach Spanien.


Meine Replik auf Zitatvorschläge Sontheimer:

On 27. Jul 2022, at 10:56:

Sehr geehrter Herr Sontheimer, als Zitate kann ich den Text nicht stehen lassen. 

Zu 1.:

Dass Albrechts Gesinnung NS-lastig war, habe ich während unseres Kennenlernens nicht wahrgenommen. Herkunft und Volksschul-„Bildung“ reichten gerade, mich mit meinem Vater wegen seiner Zugehörigkeit zur Waffen=SS anzulegen. Das Wort Gesellschaft kannte ich nur von Firmennamen mit dem Zusatz G.m.b.H.

Zu 2.:

Der Zusammenhang ist nicht zu erkennen. Dass ich damals als „hoffnungsvolles literarisches Talent“ gnadenvoll als Bibliothekarslehrling in eine evangelische Akademie aufgenommen worden und als solches Teilnehmer eines Betriebsausflugs in die Niederlande war, und dass es während der Reise zu einem Konflikt mit einem Geistlichen kam, den ich fragte, ob er sich bewusst sei, dass der Jubel wenig christlich sei, weil er unendlich viel Zerstörung und hunderte Tote guthieß, und dass dieses Ereignis mich veranlasste, mich mit dem Nahostkonflikt, zwangsläufig mit der Situation der Palästinenser zu beschäftigen. Und dass diese besonders mit den reichhaltigen Mitteln der Bibliothek letztlich zu meiner Sympathie für die palästinensische Seite führte.

 

Zu 3.:

Abu Daoud besuchte mich, weil Albrecht, der u. a. wegen seiner Aktivitäten auf Seiten der  Fatah im jordanischen Bürgerkrieg 1969/70 in Österreich inhaftiert war, mich als möglichen Ansprechpartner oder in seinen in Beirut lagernden Unterlagen genannt hatte. In der Tat kaufte ich für Abu Daoud Fahrzeuge und chauffierte ihn einige Tage an zahlreiche Ziele in Deutschland. Er traf eine Reihe von Personen, die ich wegen ihre Aussehens und der Sprache als arabisch einschätzte. Ob er „Diplomaten traf“, kann ich nicht bezeugen. Er traf äußerst gut gekleidete arabische Männer in der Nähe der libyschen Botschaft in Bad Godesberg, woraus ich schloss, dass es durchaus libysche Diplomaten gewesen sein können.

 Zu 4.:

Die Waffen, die im Haus eines gewissen Karl Jochheim-Armin in München-Solln sichergestellt wurden, kamen in der Tat per Zug  aus Madrid. Transportiert wurden sie von einem gewissen „James“ Sinowczik, der Albrecht aus der österreichischen Haft kannte und als dessen Bodyguard galt. Er deponierte sie in einem Schließfach des Münchener Hauptbahnhofs. Ich traf ihn und Abramowski, der aus Köln angereist war, einen oder zwei Tage später und fuhr mit ihm, den Waffen und „Wölfi“ nach Solln.

Die Waffen wurde fälschlicherweise von viel zu vielen als die für den Anschlag vom 5. September verwendeten bezeichnet. Stimmt nicht: Der Auffindungszeitpunkt lag im Oktober. Dass nicht ich, sondern  Sinowczik der Waffenschmuggler war, hat er der Bild-Zeitung in einem Brief gestanden. Mit anderen Worten: Hätte ich „gestanden“, wäre meine Verurteilung unwahrscheinlich geworden.

 Zu 5.:

In der Tat, der Freipressungsversuch des Schwarzen September in Khartoum hat mich für Geheimdienste und Regierungsstellen interessant gemacht, aber auch die Haftbedingungen extrem verschärft. Allerdings kann ich nicht wirklich behaupten, von israelischen Agenten oder von BND-Beamten befragt worden zu sein.  Ihre Dienstausweise haben die Herren nicht ausgepackt. Richtig ist, mir wurden „neue Identität, Geld und sichere Zukunft“ offeriert.

 Zu 6. Und 7.:

Während der Untersuchungshaft in München sind die Kontakte zu Albrecht, Abramowski, Abu Daoud, Ate Byseiso, Amin el Hindin und Abu Ijad über verschiedene Kanäle, hauptsächlich jedoch über meinen damaligen Verteidiger Wilhelm Schöttler erfolgt.

Die Verhandlungen mit der Bundesregierung wurden mit  Anschreiben an Egon Bahr und das Bundespräsidialamt eingeleitet, die direkt und aus der Zelle erfolgten. Dies, nachdem Abu Ijad mir nach Prüfung meines Plans grünes Licht gegeben hatte. Egon Bahr sandte mir ein Schreieben, in dem er mein Angebot als sehr interessant bezeichnet und darauf verwies, das er es zur weiteren Bearbeitung an das Außenministerium weiter geleitet habe. Dort sind dann auch die Verhandlungen geführt worden.

Das Angebot enthielt tatsächlich das Versprechen des Schwarzen September, keinerlei Aktionen auf westdeutschem Boden auszuführen, aber ebenso Forderungen nach Unterstützungsleistungen und unsere Freilassung (Albrecht, Abramowski, ich) zu veranlassen.

Richtig ist, dass Schöttler als Verhandlungspartner ausgeschlossen wurde, weil er sich während seiner zahlreichen Besuche in Bonn , wie mir aus Journalistenkreisen, Abu Ijad, Abu Daoud und Amin el Hindi glaubwürdig berichtet wurde, sich gegenüber den verhandelnden Staatssekretär (Dr. Jesser z. B.)„wie ein ausgeflippter Idiot überheblich, lautstark und rüpelhaft“ benommen habe. Dazu gehört seine Voraussetzungsforderung 500.000 Dollar (nicht Mark) als Honorar erhalten zu müssen.

Ich bin sicher, dass man Schöttler besonders wegen der Gefahr, die Verhandlungen könnten in die Öffentlichkeit gezerrt werden, ausgeschlossen hatte. Die Verhandlungen liefen unter Beteiligung palästinensischer Stellen weiter. Ich habe den nicht unbegründeten Verdacht, dass Botschafter Pachelbel involviert war. Das Botschaftsgebäude wurde ja auch von Angehörigen  der Force 17, der sogenannten Leibwache Arafats gegen Angriffe gesichert.

 Zu 8.:

Der Ende 1975 gemachte Deal mit der CIA (im Februar 1976 mit Duane R. Clarridge in Athen vervollständigt) lautete: Legalität gegen Informationen aus dem Bereich des Schwarzen September. Angedacht waren etwa drei bis höchstens 6 Monate. Daraus wurden dann um die acht Jahre. Ich operierte zwar von Deutschland aus, war aber häufig zu Gesprächen im arabischen Raum und oft auch in europäischen Ländern. Offenbar (und mein damaliger Führungsoffizier Terrence Douglas bestätigte das in einem Interview mit Egmont Koch) waren meine Berichte und Analysen von besonderer Bedeutung. Ich sei, so Douglas in dem Interview, zu jener Zeit die wichtigste Quelle im Nahen Osten gewesen. Normalerweise seien Agenten bereits nach 3 Monaten verbrannt. 

Das schreibe ich nicht aus Geltungsgründen, ich sage es, weil meine Tätigkeit allzuleicht als  Spielchen, als Abenteuer abgetan wird. Tatsächlich habe ich eine ganze Reihe von Anschlägen auch in Berlin, Hamburg, Stockholm etc. verhindert. Wurde betätigt, ohne dass ich es während meiner CIA-Tätigkeit in Erfahrung brachte.

Nach er Gefangenschaft konnte ich nicht nach Deutschland gehen. Ich wurde gesucht und konnte nur aus dem Ausland, Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland operieren Erst als ein Justizminister nach Einwirken der USA unsere Namen aus den Fahndungsbüchern  streichen ließ, war eine bedingte Rückkehr möglich. Die war jedoch gekennzeichnet von ständiger polizeilicher und geheimdienstlicher Überwachung, von Einbrüchen und Unterstellungen, von Versuchen, Ehemaliger, uns mit Morddrohungen unter Druck zu setzen, der Gefahr, entlarvt zu werden, von behördlichem Versagen dergestalt, dass Protokolle von Waffen, die ich aus dem Verkehr habe ziehen können, in Akten von Verteidigern auftauchten und mich in Lebensgefahr brachten. Wie auch immer, ich hab´s üerlebt.

Anmerkung:

Während der letzten Jahre wurde ich (gefühlt) von Dutzenden Sendern aus dem In- und Ausland, Dutzenden Produktionen und unzähligen Freelancern auf mein ach so interessantes „Leben“ angesprochen und oft auch verpflichtend gebeten, sozusagen als „letzter Zeuge“ (In Ihrem Alter müssen Sie mit Ihrem Ableben rechnen!) die „Wahrheit auszupacken. Holland, Frankreich, die USA, Russisches Fernsehen etc. pp. Zeitschriften, Buchautoren, Deutsch-Israelische Gesellschaften, Zirkel, Schulen etc. pp., alle wollten. Ich habe einigen zugesagt, aber fast allen abgesagt. Mein Grund ist klar: 50 Jahre Olympiaanschlag laden ein, oft Gesagtes noch einmal mit aller Wucht zu wiederholen. Mit dem Versprechen, noch immer GEHEIMNISSE, HINTERGRÜNDE offenlegen zu können. Tatsächlich wird in diesem unseren Land nichts weiter als der Wein in unter Umständen sogar neue Schläuche gefüllt, Wiedergekäutes wieder und wieder gemampft und einem oft verständnislosen Publikum verkauft, dem nicht bewusst gemacht wird, das auch die verschmutzteste Münze zwei Seiten und jede Geschichte auch eine Vorgeschichte hat.

 




29.09.2020

Die "Fleestedt Saga" in eigener Regie.

 

 

 https://www.amazon.de/gp/product/B01N3P24Q5/ref=dbs_a_def_rwt_bibl_vppi_i2

Der erste Band der "Saga" um den sehr sonderbaren, weil besonders rebellischen Ermittler Holger Fleestedt ist wieder zu haben. Egoist, der ich sein kann, habe ich mich entschlossen, sämtliche Fogen ( die allerdigs in sich abgeschlossene Episoden sind) in Eigenregie sowohl als Ebook als auch in  Taschenbuch-Form herauszubringen.

"Tränen schützen nicht vor Mord",

der erste Fall Fleestedts, spielt auf dem platten Land in Kehdingen. Für die, die es nicht wissen: In der Umgebung von Stade (Niedersachsen), ganz genau in Drochtersen und Wischhafen (das ist das Elbstädchen, von dem aus die Fähren nach Glückstadt fahren).

Ein Bürger der Gegend, der sich als Figur des Romans gespiegelt sah, sorgte für Extraeinnahmen. Er kaufte regelmäßig alle in den Buchhandlungen auffindbaren Exemplare auf. (Bis er nicht mehr gegen den Nachschub ankam... )

Viel Einsicht und Spaß!


20.06.2020

JETZT BEI PHOENIX IN LANGFASSUNG


Die Lebensgeschichte von Willi Voss (Pohl) klingt wie ein Spionageroman: beteiligt an der Vorbereitung des Olympia-Attentats 1972 in München, Vertrauter von PLO-Chef Arafat und Agent der CIA.

Aus dem Hauptquartier der PLO in Beirut verrät er bis in die 80er-Jahre Anschlagspläne der PLO in aller Welt, rettet damit unzählige Menschenleben. Doch selbst lebt der CIA-Agent mit seiner Familie in ständiger Angst. Der kleinste Fehler hätte den Tod bedeutet.

Die größte Gefahr droht, als die Familie im libanesischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten gerät: Gefangen und gefoltert von der berüchtigten christlichen Phalange-Miliz, kommen sie nur durch glückliche Umstände wieder frei.

Willi Pohl hat vom Agentenleben genug, kehrt nach Deutschland zurück, schreibt als Willi Voss Kriminalromane und Drehbücher unter anderem für den "Tatort".

Egmont Koch begleitet Willi Pohl alias Voss auf einer Reise zurück zu den Stationen seiner drei Leben als Terrorist, Spion und Krimiautor.

Sendehinweis
HEUTE bei Phoenix 23:15
Arafats Söldner

20.06.2020, 23:15 Uhr

21.06.2020, 03:00 Uhr